WM-SAISON 2011 ALS VIERTER

11. NOVEMBER 2011 – Beim Finale der GT1-Weltmeisterschaft in Argentinien ging es für Alex Müller in der WM-Abschlusstabelle nochmals einen Platz weiter nach vorne. Auf der malerischen Strecke rund um einen Vulkansee in San Luis fuhr Alex im Aston Martin DBR9 von Young Driver AMR zusammen mit seinem tschechischen Teamkollegen Tomas Enge auf die Plätze fünf und zehn. Die Punkteausbeute in Südamerika reichte aus, damit sich Alex in der Tabelle noch um eine Position verbessern konnte und die FIA GT1 Weltmeisterschaft auf dem starken vierten Gesamtrang beendet.
Nach seinem zweiten Saisonsieg und einen zweiten Platz bei vorletzten GT1 WM-Lauf in Peking musste Alex das Finale in Argentinien mit einem 30 kg Gewichtshandicap in Angriff nehmen. Keine einfache Aufgabe angesichts der immensen Leistungsdichte in der GT1-WM und der 6,2 km langen Strecke, auf der sich in mehreren Bergauf-Passagen das Zusatzgewicht besonders bemerkbar machte. „Die 30 kg Erfolgsballast machen auf dieser Strecke ungefähr 0,6 Sekunden pro Runde aus“, rechnete Alex vor. In freien Training und im Pre-Qualifying ging es mit den Positionen fünf und zehn dann schon vielversprechend los, im Qualifying verpassten Alex und Tomas als Neunte nur knapp den Einzug in das finale dritte Segment des dreigeteilten Zeittrainings. Nachdem ein vor dem Young Driver-Aston Martin qualifizierter Nissan allerdings zurückversetzt wurde, nahm Tomas Enge das Rennen von Startplatz acht aus in Angriff. Enge übergab dann den in den legendären Gulf-Farben lackierten Aston Martin an sechster Stelle liegend an Alex. In der zweiten Rennhälfte machte Alex jagt auf den fünftplatzierten Hexis-Aston Martin und konnte schliesslich mit einem tollen Überholmanöver auf der Start-Ziel-Geraden Platz fünf erobern. „Platz fünf war das Maximale, was wir heute herausholen konnten“, so Alex zufrieden nach dem Rennen. „Denn man darf nicht vergessen, dass wir mit Erfolgsballast starten, und dafür waren unsere Rundenzeiten sehr beachtlich.“

IM FINALEN RENNEN

Im finalen Rennen am Sonntag ging es dann für Alex nicht nur um ein gutes Ergebnis zum Saisonende und eine gute Position in der Meisterschaft, sondern auch um die Teamwertung. Denn nachdem das Schwesterauto von Stefan Mücke/Darren Turner nach einem Trainingunfall am Freitag nicht starten konnte, lag es alleine an Alex und Tomas, den Vorsprung von Young Driver AMR in der Teamwertung zu bewahren. Bis zur Rennmitte sah es auch danach aus, als wenn der Plan aufgeht, auch wenn das Rennen für Alex mit einer grossen Schrecksekunden begann. Noch auf der Start-Ziel-Geraden kam es zu einer Startkollision, bei dem ein Nissan den Aston Martin von Alex in die Seite traf und sich Alex bei hoher Geschwindigkeit zwei Mal um die eigene Achse drehte. In einem Musterbeispiel von Fahrzeugbeherrschung fing Alex den kreiselnden Aston Martin wieder ein und konnte nicht nur das Rennen fortsetzen, sondern auch zum Feld aufschließen und die Führung übernehmen!

Kurz nach dem Fahrerwechsel auf Tomas Enge, der weiterhin deutlich in Führung lag, zitierte die Rennleitung den Aston Martin DBR9 aufgrund von Überholen unter gelber Flagge zu Rennbeginn zu einer Durchfahrtsstrafe in die Boxengasse. Durch die Strafe beendete Enge das Rennen auf dem zehnten Rang, damit zerplatze der Traum vom Sieg in der Teamwertung. Mit den Punkten aus dem Qualifying- und Championship Rennen schob sich Alex allerdings noch auf Platz vier in der WM-Tabelle nach vorne. „Die Situation mit den gelben Flaggen zu Rennbeginn war leider sehr unklar“, erklärte Alex nach dem Rennen. „Ich habe weder gelbe Flaggen gesehen, noch ein Safety-Car-Board, das auf den Einsatz eines Safety-Cars hinweist. Da die Situation nicht klar war, habe ich überholt. Im Nachhinein habe ich auf Videobändern gesehen, dass ich eine gelbe Flagge übersehen habe, aber es folgten dann drei Posten, die nichts signalisiert haben und auch das Safety-Car-Board nicht gezeigt haben. Leider wurde von der Rennleitung komplett ignoriert, das nicht nur ich einen Fehler gemacht habe, sondern auch die Signalvergebung nicht einwandfrei war“, ärgerte sich Alex nach dem Rennen. „Rein vom Speed her hätten wir heute locker gewinnen können. Mir tut es leid für das Team, denn die Jungs haben in der ganzen Saison einen tollen Job gemacht, uns immer ein perfektes Auto hingestellt und hätten den Titel in der Teamwertung ganz klar verdient. Nun hoffe ich, das wir im nächsten Jahr nochmals zusammen angreifen werden.“